Leistungen

Die Neurologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Erforschung, Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark), des peripheren Nervensystem und des vegetativen Nervensystems und Erkrankungen der Muskulatur beschäftigt. Hinsichtlich der Krankheitsursachen und der betroffenen Organe gibt es dabei Überschneidungen mit den Fachgebieten der Inneren Medizin, der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der Augenheilkunde, der Orthopädie und der Psychiatrie.

Hiermit ist die ärztliche Untersuchung durch Sehen, Hören und Tasten unter Benutzung einfacher Hilfsmittel wie Reflexhammer, Mundspatel, Pupillenlampe gemeint. Gemeinsam mit der Anamnese (gezieltes Erfragen von Krankheitssymptomen) steht sie am Beginn eines jeden diagnostischen Prozesses und ist die Voraussetzung für den effektiven Einsatz weiterer diagnostischer Methoden.

Laboruntersuchungen werden für verschiedene diagnostische Fragestellungen in der Neurologie benötigt. Der Stellenwert nimmt mit zunehmendem Fortschritt in der Medizin eher zu. Die Laboruntersuchungen selbst beauftragen wir bei unserem Partner, Laborgemeinschaft Chemnitzer Ärzte. Die Blutabnahmen führen wir in der Praxis durch. Die Termine werden gesondert vergeben und sind meist zu Sprechstundenbeginn. Normalerweise sollten Sie zur Blutabnahme bitte nüchtern sein. Wenn Blutspiegel von Medikamenten bestimmt werden, sollten Sie das betreffende Medikament erst nach der Blutabnahme einnehmen.

Lumbalpunktionen für die Untersuchung von Liquor cerebrospinalis („Nervenwasser“) führen wir in der Praxis derzeit nicht durch. Hierzu wird in den meisten Fällen ein kurzer stationärer Aufenthalt in der neurologischen Klinik nötig.

Diese Untersuchungstechnik beruht auf der Ableitung und Verstärkung elektrischer Potenziale, die durch die Aktivitäten der Synapsen (Verbindungen) zwischen unseren Nervenzellen entstehen. Die Methode ist schon vergleichsweise lange bekannt und wurde durch den Neurologen Hans Berger 1929 in Jena beschrieben. Sie hat durch die Entwicklung moderner radiologischer Verfahren für viele Fragestellungen der Neurologie an Bedeutung verloren, ist aber zum Beispiel immer noch eine unverzichtbare Untersuchung für Patienten mit Epilepsie. Die Untersuchung ist einfach durchzuführen, nicht schmerzhaft und kann beliebig oft wiederholt werden.

Bei dieser Untersuchungsmethode werden motorische und sensible Nerven elektrisch gereizt und die hiermit stimulierten Antwortpotenziale aufgezeichnet. Mit Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeiten können Rückschlüsse auf eine mögliche Schädigungen von Nervenfasern bei Nervenverletzungen, bei sogenannten Engpasssyndromen (z.B. Karpaltunnelsyndrom) oder anderen Erkrankungen des peripheren Nervensystems (z.B. Polyneuropathien) gezogen werden. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft. Die verwendeten Stromimpulse sind nicht gefährlich. Die Stimulationsreize sind allerdings manchen Menschen etwas unangenehm.

Diese Untersuchung erfolgt in der Regel gemeinsam mit der Neurografie. Mit Hilfe von Nadelelektroden können wir die elektrische Aktivität von Muskelzellen registrieren. Diese Aktivität verändert sich charakteristisch zum Beispiel bei verschiedenen Muskelerkrankungen, aber auch bei Lähmungen durch eine Schädigung eines Nervs. Somit lassen sich mit dieser Untersuchung weitere Schlüsse im Hinblick auf Art und Ort einer Schädigung ziehen. Zum Beispiel bei Verletzungsfolgen sind auch wichtige Informationen über den Verlauf der Regeneration und die weitere Prognose möglich. Die Untersuchung ist durch den Einstich der Nadel in den Muskel etwas schmerzhaft und bei einer gleichzeitigen Behandlung mit hoch wirksamen Medikamenten, welche die Blutgerinnung hemmen, nicht möglich. Komplikationen sind allerdings extrem selten. Im Verhältnis zum diagnostischen Nutzen ist die Methode sehr sicher.

Das Prinzip dieser Untersuchung beruht auf der Aufzeichnung von Reaktionen auf technisch präsentierte Sinnesreize, die nur durch Mittelwertbildung von technischen Störsignalen abgegrenzt werden können. Diese Sinnesreize müssen deshalb so lange mit einer bestimmten Frequenz präsentiert werden, bis sich ein entsprechendes Antwortpotenzial herausbildet. Aus Größe, Form und Dauer zwischen Reiz und Reizantwort sind Rückschlüsse auf die Funktion der Reizleitung dieser Sinnesreize und Hinweise auf Störungen beteiligter Strukturen möglich. In unserer Praxis wenden wir die Technik für den Tastsinn (sensibel evozierte Potenziale), den Hörsinn (akustisch evozierte Potenziale) und die Sehbahn (visuell evozierte Potenziale) an.

Bei dieser Untersuchungsmethode kommen Schallwellen zum Einsatz, die in biologisches Gewebe eindringen und in der Tiefe unterschiedlich stark reflektiert werden. Hiermit können Gewebe und Gefäße als Bild dargestellt werden. Mit Ausnutzung des sogenannten Doppler-Effektes kann der Blutfluss in den Gefäßen hör- und sichtbar gemacht werden. Damit ist die Ultraschalltechnik geeignet, einfach und sicher krankhafte Veränderungen der hirnversorgenden Blutgefäße, die als Ursache eines Schlaganfalls in Frage kommen, zu diagnostizieren. In unserer Praxis führen wir derzeit ausschließlich die Untersuchung der hirnversorgenden Gefäße außerhalb des Schädels durch, die aber für die meisten Fragestellungen ausreichend ist.

Mithilfe von Ultraschallsonden, die eine sehr hohe Sendefrequenz aufweisen, ist es seit einiger Zeit möglich, Nerven und Muskeln mit der Technik der Sonografie im Bild darzustellen. Dies ermöglicht es dem Arzt, ergänzend zur elektrophysiologischen Untersuchungen Aufschluss über strukturelle Veränderungen zu gewinnen. Große Vorteile der Ultraschalltechnik sind auch hier die im Vergleich zum MRT niedrigen Kosten und die leichte Verfügbarkeit. Durch die Untersuchungstechnik bedingt bestehen allerdings auch Einschränkungen: Da der hochfrequente Ultraschall in Abhängigkeit von der Eindringtiefe ins Gewebe stärker abgeschwächt wird, eignet sich die Untersuchung nur für relativ oberflächlich liegende Strukturen und ist auch individuell unterschiedlich gut anwendbar.

Die Behandlung mit Botulinumneurotoxin ist ein spezielles Therapieangebot unserer Praxis. Hierbei wird ein hochwirksames Medikament per Injektion an genau definierte Stellen gebracht, wo es seine Wirkung entfaltet. Einsatzgebiete in der Neurologie sind zum Beispiel Spastik aufgrund von Schädigung des zentralen Nervensystems bei verschiedenen Erkrankungen, unwillkürliche störende Bewegungen bei Dystonie (zum Beispiel „Schiefhals“, „Lidkrampf“, „Schreibkrampf“), krankhaft erhöhter Speichelfluss bei verschiedenen Erkrankungen und die Migräneprophylaxe.

In Fällen stark eingeschränkter Mobilität ist nach individueller Absprache eine Behandlung im Hausbesuch möglich, wenn Sie im näheren Umkreis unserer Praxis wohnen. Für Behandlungen in stationären Pflegeeinrichtungen bestehen in der Regel Vereinbarungen zwischen den neurologischen Fachärzten und den jeweiligen Häusern. Daher ist eine Behandlung in einem Pflegeheim oder einer vergleichbaren Einrichtung nur möglich, wenn mit unserer Praxis eine solche Zusammenarbeit besteht.

Wenn stationäre Therapien notwendig sind, erfolgt meist eine Anmeldung und Befundübermittlung durch unsere Praxis. Dies betrifft neben der Klinik für Neurologie Chemnitz natürlich auch im notwendige Überweisungen an Spezialkliniken oder Universitätssprechstunden. Leistungen der stationären Rehabilitation müssen zunächst beim zuständigen Kostenträger beantragt werden. Die Beratung und Unterstützung in diesen Fragen ist regelmäßig Teil unserer Arbeit.